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Knowledge Treasures

Die Wiederentdeckung der Berührung

Wir berühren die Welt, wir spüren ihre Gegenstände, aber diese Empfindungen verschwinden allzu schnell und hinterlassen flüchtige Eindrücke. Unser Tastsinn ist charakteristisch, und doch wissen wir sehr wenig darüber. Je mehr wir uns jedoch unseres Tastsinns bewusst werden, desto besser können wir lernen, ihn zu definieren und seinen Reichtum zu entdecken.

Taktilität ist eine körperliche Empfindung und gleichzeitig eine geistige Erfahrung; sie ist mehrdeutiger Natur. Was fühlen wir eigentlich, wenn wir Dinge berühren? Was fühlen wir, wenn wir berührt werden? Ist Taktilität ein Trick des Geistes oder ist sie eine sinnliche Eigenschaft, die wir aufgreifen können? Wie fühlt sich Schönheit an und wann fühlt sich Schönheit ,richtig‘ an? Können wir dies überhaupt in Sprache ausdrücken oder verflüchtigt sich die Erfahrung derselben in dem Moment, sobald wir versuchen sie sprachlich auszudrücken?

 

Unterschätzte Gabe

Der Tastsinn ist ein faszinierendes Phänomen: diese unterschätzte Gabe hilft uns Menschen, die Welt zu erkunden und uns in ihr zu orientieren. Obwohl gewisse Handgriffe vollkommen automatisch ablaufen, steckt dahinter ein hochkomplexer Vorgang, bei dem Millionen von Berührungs- und Bewegungsmeldern überall in unserem Körper Informationen an unser Gehirn weiterleiten.

 

Berührung als Ur-Sprache

Der Tastsinn ermöglicht uns gewissermaßen den ersten Kontakt überhaupt: Noch bevor Embryos Augen oder Ohren entwickeln, begreifen sie bereits in der achten Woche sich selbst und ihre Umgebung im Mutterleib. Der Tastsinn ist bei unserer Geburt weiter entwickelt als alle anderen Sinne. Berührung ist damit unsere erste Sprache, gewissermaßen eine „Ur-Sprache“, welche unabhängig von den anderen Kommunikationskanälen funktioniert.

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Warum Berührungen so wichtig sind

Nach der Geburt ist die Berührung existenziell für die Entwicklung des Kindes. Heute weiß man, dass Kinder (aber auch Tiere), die während ihrer Entwicklungsphase kaum oder wenig Berührung erfahren, deutliche Entwicklungs- und Verhaltensstörungen zeigen. Das menschliches Grundbedürfnis nach Berührung ist Forschern zufolge lebenswichtig, denn „es gibt kein neuronales oder körperlich-zelluläres Wachstum ohne ein adäquates Maß an Körperverformung, sprich Körperberührungen“, so Martin Grunwald, Professor für Wahrnehmungspsychologie an der Universität Leipzig.

 

Berührungen + Gefühle

Die Haut ist sowohl unser größtes Organ als auch unsere unmittelbare Grenze und Verbindung zur Außenwelt. Sie ist dazu bestimmt, Berührung zu erfahren. An ihr befinden sich Millionen von Berührungsrezeptoren mit denen wir Wärme, Kälte, Strukturen, Texturen und Druck spüren, aber auch die Richtung und Geschwindigkeit von Berührungen wahrnehmen können. Dabei senden sog. Hautrezeptoren die Signale über unsere Nervenbahnen an das Gehirn. Über spezielle Nervenverbindungen wird die Berührung schließlich auch emotional bewertet: fühlt sie sich unangenehm, angenehm, fremd oder vertraut an?

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Heilende Kraft

Aufgrund der komplexen und weitreichenden Reaktion unseres Körpers auf Berührung, wirken Massagen nicht nur auf unsere Muskeln, sondern auch auf unsere körperliche und geistige Gesundheit. Studien haben gezeigt, dass eine Umarmung oder eine beruhigende Berührung unsere Stimmung verbessern, Stress abbauen und die Durchblutung steigern können.

Alltägliche Formen der Berührung stärken unsere emotionale Stabilität und können unsere Gesundheit positiv beeinflussen. Unser Körper reagiert auf achtsame Berührung, indem er zahlreiche Glückshormone und Neurotransmitter ausschüttet. Sanfte und langsame Streichelbewegungen führen im Gehirn zur Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin, was wiederum zum Abbau von Stresshormonen und der Verlangsamung von Atmung und Herzschlag beiträgt. Der Körper entspannt sich und wir fühlen uns wohl.

Die Wissenschaft der Berührung weist überzeugend darauf hin, dass wir vernetzt sind, um mit anderen Menschen auf einer grundlegenden körperlichen Ebene in Verbindung zu treten. Dies zu leugnen, würde bedeuten, dass wir uns einiger der größten Freuden und tiefsten Annehmlichkeiten des Lebens berauben.

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